Die goldenen Regeln für Social Media – ganz ohne Cringe

Zwischen Plattform-Göttern und Eigen-PR: Was du wirklich über Social Media verstehen musst

So sehr sich die Plattformen auch verändert haben – ein paar Grundregeln gelten immer: Du musst wissen, wer deine Zielgruppe ist, wo sie sich aufhält und wie sie in diesen digitalen Räumen kommuniziert. Klingt simpel, ist es aber nicht. Denn jede Plattform hat ihre eigenen Spielregeln – und nicht jeder Versuch, die Community von A nach B zu lotsen, geht gut aus. Im Gegenteil: Wer einmal auf einem Kanal alles aufgebaut hat und plötzlich gesperrt oder ignoriert wird, steht oft vor dem digitalen Nichts.

Manche Creator schaffen es, sich plattformübergreifend eine Karriere aufzubauen. Andere landen bei Cameo – als mahnendes Beispiel für alle, die glauben, der Algorithmus sei ein fairer Freund.

Was ist also wirklich schlimm?
Was sind die No-Gos, die sich alle einig sind, dass sie auf Social Media nichts zu suchen haben?

Sicher, was der eine für peinlichen Trash hält, kann beim nächsten Likes und Shares bringen. Aber: Wer die Regeln bewusst brechen will, muss sie zuerst verstehen. Und zwar nicht als Dogma, sondern als Ergebnis von Erfahrung, Nutzerverhalten und digitaler Etikette.

Im nächsten Teil: die ultimativen Bad Moves, die du dir wirklich sparen kannst – unabhängig davon, ob du Marke, Verein oder Solo-Creator bist.

Es gab mal eine Zeit, da wusste wirklich niemand so genau, wofür Social Media eigentlich gedacht war. Marken ließen einfach den Praktikanten ran – weil: „Ist doch nur Instagram, oder? Einfach mal ein Foto vom Mittagessen posten!“ Man probierte sich aus, postete eine Weile tapfer, war sogar richtig engagiert – bis der- oder diejenige den Job wechselte, und der Account verwaiste wie ein leerer Tennisplatz im November.

Und trotzdem gab (und gibt) es genau drei Dinge, die man braucht, um sich eine echte Community aufzubauen:

  • Regelmäßigkeit
  • Gute Inhalte (ja, wir sind über das Thema „Essen fotografieren“ hinaus)
  • Reaktionsfähigkeit

Daran hat sich nichts geändert – außer vielleicht, dass es heute deutlich lauter ist auf Social Media als noch 2012 oder 2017. Letzteres war übrigens das Jahr, in dem Wendy’s anfing, seine eigenen Follower zu veräppeln – damals clever, heute eher ausgelutscht. Denn nicht jede Heizungsfirma muss ihre Kund:innen im Kommentarbereich „roasten“, nur um hip zu wirken.

Was du auf keinen Fall tun solltest:

1. 1-Sekunden-Reels posten

Klar, der Algorithmus liebt Videos. Aber Mini-Reels, die einzig und allein existieren, um irgendwas zu triggern, nerven – und zwar richtig.

2. Inhalte nur im Caption verstecken

Wenn das eigentliche Video nur ein Füller für den Algorithmus ist und alle Infos im Text darunter stehen, zwingst du dein Publikum, sich durch langweilige Musik zu quälen, während es winzige Schrift liest. Das ist weder kreativ noch nutzerfreundlich – und Engagement-Killer Nummer 1.

3. „Follow-for-Follow“-Taktik

Diese Strategie sollte längst ausgestorben sein. Sie schreit: „Hilfe, ich hab keine Community!“ Du willst keine T-Rex-Arme, du willst Reichweite – echte. Also: Finger weg.

4. Kalt anschreiben

Klar willst du deine Produkte zeigen, Kooperationen starten oder ein Free Sample verschicken – aber bitte nicht wie ein Staubsaugervertreter auf Speed. Baue erst eine Beziehung auf. Social Media ist, man glaubt es kaum, sozial.

5. Engagement-Pods

Ja, kann funktionieren. Meistens aber sind sie oberflächlich und künstlich. Was du brauchst, sind echte Beziehungen – online wie offline.

6. Werbung nicht kennzeichnen

Ob Creator oder Marke: Wenn du etwas zeigst, das bezahlt wurde oder ein Geschenk war, sag es offen. Alles andere untergräbt das Vertrauen – und ist schlichtweg illegal.

7. Content klauen

Memepages mit „DM for credit“ als einzigem Hinweis? Bloß nicht nachmachen. Guter Content braucht Zeit. Gib Credit oder erstelle selbst.


Social Media ist kein Sprint, sondern ein Dauerlauf mit Hindernissen, Stimmungen, Trends und Menschen. Wenn du auf Qualität, Haltung und echtes Miteinander setzt, brauchst du keine billigen Tricks. Und: Du musst nicht schreien, um gehört zu werden. Aber du solltest wissen, was du sagst – und warum.